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Sehnsucht
Stille Sehnsucht nach der Ferne, Wolken fliehen vor dem Wind, wie die Vögel in den Süden, vor dem kalten bittren Nordwind, der die Erinnerung erstarrt. Bäume drücken sich und zittern, alte knorrige Gesellen, frieren ohne ihren Umhang. Sind nur wenig Blätter blieben, hängen einsam an den Ästen, weinen still und warten lang.
Stille Sehnsucht nach der Ferne, schrill kreischt Schienenlärm heran und das Rattern der Motoren, stampfen, stöhnen ewig lang. Und die Schienen, braun und rostig, sind so alt wie Blatt und Baum. Winzig kleine braune Gräser drängen sich schon dicht an dicht an die rostig braunen Gleise und den moosbewachsnen Zaun, der dahinter steht ganz stramm.
Stille Sehnsucht nach der Ferne, wie die Blätter, Gräser, Bäume, wart ich hier auf meine Zeit. Warte still und traure heimlich der vergangnen hellen Ären, die jetzt schlafen um zu heilen. Doch die Zeit währt mir so lang, will nicht weichen meinem Glück. Hab kein Einfluss auf die Ströme, also bleibt mir nur das Warten bis der Frühling wieder blüht. (Januar 2002) |
Dunkle Wolken
Dunkle Wolken, schwer und traurig, schleichen über Stock und Stein, bilden Schatten an den Mauern, in den Wiesen und im Hain.
Dunkle Wolken, schwer und traurig, fliehen vor dem Sommerwind, der ganz leise durch die Sträucher, Gräser und auch Blumen rinnt.
Dunkle Wolken, schwer und traurig, kämpfen gegens Sonnenlicht, dass sich hier und da und dort singend durch die Bäume bricht.
Dunkle Wolken, schwer und traurig, sind nun fort ins Ungewisse, und es bleibt nur Vogelzwitschern, Wiesengrün und die Narzisse. (Januar 2002) |
Tanzende Feen
Bunte Lichter tanzen, schweben, Schatten hüpfen übers Feld. Kleine bunte lustge Wesen führen uns in ihre Welt.
Spielen, singen, musizieren, lachen, kreisen wild umher, feiern heut mit allen Tieren, Freude steigt nun immer mehr.
Spitze Ohren, Blätterkleid, eine Haut wie Glas so bleich, dünne Flügel; es reicht soweit nur ein Blick ins Elfenreich. (Mai 2002) |
Vom Glück eines Katers
Zieht die Nacht im Morgendämmern, Richtung Westen, still und leise, Sonne weckt die Pflanzen auf, Tau sitzt glitzernd auf den Blättern, Wind streicht sanft durch Gras und Baum. Doch wer schleicht dort still und heimlich, Maiers Kater, grau und reinlich, sieht die Vögel überm Zaun, die dort meckern und der Kater klettert rauf, auf die Eiche, sieht die Meise und den Specht, der da hämmert, streckt die Pfoten aus zum Nest und der Wind dreht leicht nach West.
Kater braucht nun seine Krallen um nicht selbst davon zu fallen. Klettert abwärts ganz geschwind, läuft zum Hause, wo sie sind Herrchen, Frauchen und das Kissen, es ist wirklich gut zu wissen, dass dort alles ist ganz fein, so lässt Miez das Mausen sein. (April 2002) |
Langsam senkt sich die Dunkelheit ohne Hast übers Land, Bäume ohne ihr Blätterkleid zittern vor der schwarzen Wand.
Wolken fliehen ganz geschwind, Dunkle kommen um zu waschen, angetrieben von dem Wind, der versucht den Tag zu haschen.
Träume fliegen schnell vorbei, wie die schwarze Krähenfeder, fühlt sich schwerelos und frei, wirbelt schnell durch Wagenräder.
Sitze hier am kalten Ort, Richtung Norden, ohne Sonne, Licht und Wärme, immer kälter ist‘s geworden.
Wind streicht böse übers Land, Blätter rascheln im Gewimmel, tanzen fröhlich hin und her, Wolken ziehen übern Himmel.
Seh ein Lichtstrahl in der Ferne, leuchtend gelb und sehr lebendig, doch ein Schatten, schwarz und groß, schiebt sich vor ihn, schnell und wendig.
Ist ein Krähenschwarm auf Suche nach der längst vergangenen Zeit, senken ihre Köpf im Sturzflug, doch nichts zu finden weit und breit.
Schütteln kräftig ihr Gefieder, fliegen fort zum Sonnenlicht. Nur eine einzig schwarze Feder erinnert noch an dies Gedicht. (Januar 2002) |
Zwischen Licht und Finsternis bricht sie die Wahrheit, dem ungleichen Doppelgestirn bringt sie die Klarheit, aber Sonne und Mond erhellen den Schatten und stürzen sie in ihren eisigen Kerker zurück.
Zwischen Himmel und Erde weilt ihre Seele, quer durch die Wolken verläuft ihre Kehle, aber Engel und Teufel bekämpfen den Geist und verdammen sie bis in alle Ewigkeit. (September 2003) |
Ententanz
Herbstliche Dämmerung am See, Treffen, kreuzen, überlappen sich,
Einige Vögel schlafen schon, Andere recken ihre Hälse Und der Wind streicht leise (Oktober 2000) |